Ambivalenz*


Ambivalenz-Zerrissenheit, Zwiespältigkeit der Gefühle und Bestrebungen.


Der Nachteil für das“ sich treiben lassen“ ist, die aufkommende Ohnmacht, Abhängigkeit, Aussichtslosigkeit, Einsamkeit!
Das Bewusstsein, dass man ein Spielball ist, der nichts ausrichten kann. 


Daraus entsteht die nackte Verzweiflung.


Nur durch das: „auf zu Gott“, mit seinen vielen Möglichkeiten, die er uns eröffnet, beflügelt uns, das reine Ego aufzugeben. Das von sich wegkommen, dass nur um sich kreisen, zu bewerkstelligen.
Bei der Gegenüberstellung zu anderen Möglichkeiten, die sich uns noch bieten, haben wir hier die Wahl zwischen Ohnmacht und Freiheit.
Wir entscheiden hier, ob wir von den Umständen Bewegte sind oder Selbstbewegender, in allen Fällen des Lebens.
Jeder von uns führt sein Leben als Gratwanderung wie auf einem Waagebalken aus.
Wer sich in der Mitte der Waage hält, sozusagen auf dem Zünglein, ist ambivalent. 
Denn er hat sich noch nicht entschieden zu welchen der beiden Möglichkeiten er gehen will. 
Und Wollen ist Voraussetzung für die eigene Gestaltung und unser Richtungsverhalten.
Wir haben im Leben nur zwei Möglichkeiten, das verweilen wollen im Ego, im abgekapselt sein, oder das aus uns herausgehen auf ein Du zu, was auf ein Eingehen auf eine andere Person nämlich Gott hinausläuft. 
Hier stehen wir vor dem größten Problem unseres Lebens.
Jetzt müssen wir auswählen zwischen dem Absoluten Du, sprich Gott, oder dem Auswählen von nur einem uns gleichen Wesen, mit gleichem egoistischem Hintergrund wie wir selbst. 
Oder ersatzweise irgendeine Vorstellung, ein Hirngespinst, das uns das absolut Du ersetzen soll.
Aus uns selbst heraus erfahren wir täglich, dass wir nicht in der Lage sind auf andere „Du`s“ ein- und zuzugehen.
Aus Vorsicht vor der eigenen Verletzlichkeit, gehen wir auf keinem anderen zu. 
Deswegen machen wir nicht den ersten Schritt. 
Natürlich, solche ersten Schritte sind immer mit hinfallen, mit möglicher Zurückweisung verbunden, denn man hat es ja noch nicht gelernt, diese Schritte sicher zu gehen.
Wir haben in unserem Leben es meist mit wankelmütigen „Du`s“ zu tun, das heißt, mit „Du-Egos“, wie wir selbst. 
Wenn du auf dieser Basis auf totale Liebe aus bist, bist du auf dem Holzweg. Dieser Weg führt sicherlich zu Enttäuschungen, weil jeder von uns dem anderen gleicht in seinem Verhaltensablauf.
Du, wie dein Gegenüber, sind misstrauisch, vorsichtig, egoistisch, vor allem aber darauf aus, dass sie selbst vom Liebeskuchen das meiste abbekommen. Das sind unser Distanzhalter, die das Eingehen auf echte Liebe uns so schwer machen. 
Wie gesagt, das ist das Problem auf beiden Seiten. Keiner ist davon frei und jeder von uns bemerkt das immer wieder in Situationen schmerzlich. Und dies ist schwer zu ertragen und führt dazu, dass wir uns wieder auf noch mehr Distanz zurückentwickeln.
So verhält es sich mit der rein zwischenmenschlichen Liebe. 
Mal hat der eine etwas davon, mal der andere. Selten aber kommt es zu dauerhafter Harmonie, die wir alle so gerne haben möchten und uns danach sehnen. 
Dieser Weg zur Liebe, sprich Harmonie ist eigentlich immer enttäuschungsreich.
Der einzige Weg, auch hier Harmonie herzustellen, geht über das absolute „Du“, sprich Gott! 
Wie wir aus dem Christentum wissen, ist Gott die Liebe, die absolute Liebe, was heißt, er liebt uns immer, auch dann noch, wenn wir alles falsch machen in unserem Leben und ihn ablehnen. 
Er liebt uns, auch wenn wir ihn vergessen haben!
Er liebt uns, auch wenn wir uns gegen ihn stellen!
Er liebt uns, indem er uns Hilfe gewährt, wenn wir ihn darum bitten!
Er bleibt bei uns, auch wenn wir von ihm weggehen!
Er bleibt lebenslänglich bei uns, jederzeit bereit uns zu helfen, wenn wir das wollen!
Er will, dass sich die Liebe, die in uns angelegt ist, sich in uns entzünde.
Ab da, geht es mit uns aufwärts, 
ab da kommen wir frei, 
ab da kommen wir von uns los. 
Ab da, können wir auf Andere, uns Gleiche, zugehen, ohne verletzt zu sein, wir können andere lieben, weil wir wissen, dass Gott uns liebt und er uns noch mehr liebt, wenn wir andere lieben.
Für uns Menschen ist das die Möglichkeit echt zu lieben, Gottes ewige Liebe zu erwidern in unserem Leben in unserem ureigenen Betätigungsfeld, in unserem praktischen Leben.
Wir sind nicht angewiesen auf harmonische Erwiderung durch den anderen, denn hinter jedem anderen steht Gott, den ich praktisch dadurch liebe. 
Hier entsteht Gutes aus Liebe. Oder Liebe aus Liebe und für die Liebe. 


Wer sich nicht auf das absolute Du zubewegt, wird in seinem Leben viele Male mehr enttäuscht werden von den anderen.
Aber aus der Fehleinschätzung deinerseits, denn du müsstest wissen, dass du dich in ähnlichen Situationen gleichfalls so verhältst.
Die Sehnsucht nach Liebe, nach Harmonie, nach wirklicher Sicherheit erfüllt dir nur Gott. 
Alles herumexperimentieren mit deiner eignen Kraft und deinen Fähigkeiten, sind alles esoterische Versuche mit deren Praktiken du billig und relativ unpersönlich das alles erreichen willst was du gerne hättest ohne Rücksicht darauf, ob es dir auch wirklich was brächte.






Der Mensch verhält sich herzlos und ohne Herz, seelenlos,
bezuglos, bewegungslos usw. ohne echtes Verlangen und Wollen.


Auf dem geistigen Sektor sucht die Allgemeinheit nicht mehr nach der Wahrheit (Realität der Wirklichkeit), sondern jeder macht sich (in Glaubenssachen und fühlt sich berechtigt), sich seine Wahrheit. Ohne Anlehnung an einen Fixpunkt, wird die Wahrheit selbst gemacht.
Es entsteht eine „Blinde Kuh“ Mentalität.
Es ist dabei völlig unwichtig die Wirklichkeit zu erfassen, Hauptsache ich habe eine “Überzeugung “. 
Eine die mir liegt, 
eine die mich nicht fordert, 
eine, die ich selbst gebildet habe.
Hier geht man genau den entgegen gesetztem Weg, den man „angeblich“ in der Wissenschaft geht.
Man forscht nicht, man beobachtet nicht, man geht bewusst das Thema nicht an, man bleibt lieber unbestimmt, ambivalent, mit anderen Worten einfach und gerne dumm.
Man ignoriert selbst die eigenen Erfahrungen, man will alles wie im Werbespot angeboten bekommen.
Wenn es zusagt, Laune macht, oder weil andere es tun, ist es gebongt.


Interessant ist,
alle menschlichen Tätigkeiten, die einem Helfen würden, werden vom Menschen selbst unterlassen.
Keine Beständigkeit, trotz Einsicht, kein „Ruck“.
Ob es Turnen ist, was dem Körper guttäte, 
ob es Beten ist, was Körper, Geist und Herz gut-täte, 
wir üben nicht!


Begründung: 
Es ist alles so schwer, so anstrengend usw.
Und wenn uns das noch nicht überzeugt, nichts zu tun, dann helfen wir uns mit folgender Überlegung:
Wer kann mich dazu zwingen, Zwang ist nicht gut, Freiheit fehlt mir, ich will tun und lassen was mir gefällt.
Das war Propaganda in den 68 er Jahren und ist, unbewusst zur Philosophie geworden.
Also Freiheit wird hier gleichgesetzt mit Faulheit, mit Antriebslosigkeit.


Gefühl:


Aussage: im Fernsehen… weiß nicht, ob ich liebe! 
Mein Gefühl sagt mir nichts!


Wer nicht weiß, ob er liebt, hat sich nicht dazu entschlossen. Er wartet auf das Gefühl, dass es richten soll.
Das Gefühl wird zum Richtungsgeber benutzt. 
Zum „Lebensbestimmer“. 
Das Gefühl entscheidet, nicht ich.


Das kann das Gefühl ja gar nicht leisten, dafür ist es nicht vorgesehen.
Das Gefühl mobilisiert die Kräfte des Organismus und wartet auf seinen Richtungsgeber, den Willen.
Wenn ich will, also vorgebe, macht das Gefühl freudig mit, es wird zur Harmonie (Egal für was, Arbeit, Liebe, Lebenseinstellung).
Wer statt sich zu Entscheiden nur auf die Entscheidung seines Gefühls wartet, überfordert das Gefühl.
Es wird mangels Willens zu einem „Irrwisch“ im Leben.
Es soll den Willen ersetzen und kann es vom Aufbau her ja gar nicht.
Hier entsteht ganz deutlich das Chaos der „Ambivalenz“.
Es wird nicht entschieden und nicht durchgesetzt.
Das Gefühl wartet auf Entscheidung, wofür es die Kräfte und Neigungen etc. mobilisieren möchte. 
Wenn nicht!
Entsteht ein „Dampftopf“ in uns. 
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Ich gebe vor- mit Herz = Entscheidung und mit aller Kraft (Einsatz – Richtunggeber) und vereint mit dem Gefühl.
2. Ich gebe nichts vor, will keine Entscheidung, führe daher keine Entscheidung herbei.
3. Also weder Wille noch Herz, ich lasse somit die Kräfte in mir allein, gebe kein Motiv vor.
Dann erlebe ich das Chaos der Kräfte, das so genannte „herrschaftliche Gefühl“, die „Gefühlsdominanz“.
Wir pflegen die Ambivalenz = Entscheidungsunwilligkeit, weil wir sie für eine „weise“ Entscheidung ansehen.
Wir merken gar nicht, dass wir uns dadurch des Lebens berauben, der Gestaltung des Lebens.
Statt Entscheidung und Selbstbestimmung werden wir zum Spielball, zum „Kanonenfutter“ all überall. 
Wir sind willkommenes Stimmvieh.
Wir lassen uns manipulieren, werden geschubst, wir sind geschmeidiger Ton in den Händen Anderer.
Wir nehmen Ziele an, die wie Sternschnuppen vom Himmel fallen
(Modeerscheinungen) und wir lassen sie sausen, wenn eine neue „Schnuppe“ kommt und auftaucht.
„Schnuppen“ sind eigentlich bei ihrem Bemerken schon in den letzten Zügen. Es lohnt sich eigentlich nicht dafür seine Kraft, Zeit seines Lebens zu verbrauchen
Ambivalenz heißt Sternschnuppen beobachten und nicht merken, dass diese Art vom Leben ablenkt, kein Leben ist, weil es nicht gestalterisch gelebt wird.
Wer keine Entscheidung für sich trifft, hat dennoch eine Entscheidung getroffen.
Eine ganz persönliche Entscheidung im Resümee: Ich werde mich nicht Entscheiden—auf meine Kosten.