Dies Irae: *
06/08
Im sogenannten dunklen Mittelalter war jedem Menschen klar, dass
er sehr schnell
vor das Angesicht Gottes kommen würde.
Dieser Aspekt, eine Verstärkung des eschatologischen
Kerngedankens,
erscheint uns heute nicht mehr zutreffend zu sein, denn unsere Lebenserwartung ist fast 3-mal so hoch wie damals.
Auch waren die Menschen sich einfach ihre Schuld und Erlösungsbedürftigkeit bewusst.
Hier ist noch die Begegnung zu Christus vorrangig.
Dieses Phänomen abzulehnen, ist dem heutigen Menschen " gelungen " sich vom persönlichen Christus abzuwenden und ihm zum theoretischen Christus zu verbiegen.
Er wird zum philosophischen Christus, (er hatte gute Gedanken,
wäre sehr schön, wenn sich dies alles realisieren ließe) aber ohne jeden
Beziehungscharakter.
Der Mensch " benutzt " Christus nicht mehr als Heilsbringer,
sondern als Galionsfigur.
Er bleibt ihm fremd, weil er gar nicht mit ihm in Verbindung tritt.
Daher auch die landläufige Theorie und Meinung, es gebe eine sozialistische Erlösung.
Also allen Menschen ist Gott verpflichtet sie in der Ewigkeit zu versorgen, denn alle Menschen sündigen, also alle sind vor Gott gleich.
So theoretisch uns Christus erscheint, " falls es wahr ist ", dann muss er mich erlösen, denn er hat es ja vorgesehen.
Ich nutze erst mal diese Welt aus, da ist ja nicht alles schlecht.
Wir denken alle Menschen sündigen! Wenn er den und den rettet, dann ist er dazu auch mir verpflichtet auch ohne mein Zutun.
Ich kann also weiterhin ihn nur theoretisch behandeln, ohne dass
ich auf ihn zugehe.
Christus aber ist Beziehung, wir können nur zu ihm durch persönliche Beziehung in Gemeinschaft treten.
Er gibt uns dann den persönlichen Frieden auf Erden und eine ewige Zukunft.