Wüste und Israel*
Die Israeliten, die sich von Ägypten aufmachten, waren Menschen, die lange Zeit, über viele Generationen den Gott Jakobs mehr oder weniger vergessen hatten und den Göttern Ägyptens dienten. Sie Liesen sich nur auf die Botschaft Moses ein, weil ihnen versprochen wurde in ein Land zu kommen das ihnen gehören sollte, das so gut war, dass man davon sagen könnte "in der Milch und Honig fließen". Das war menschlich gedacht. Sozusagen Zug um Zug. Sie wussten nicht mehr allzu viel von dem Gott Abrahams, der sich seit einigen Jahrhunderten nicht mehr gezeigt hatte. Sicher kannte man aus den Erzählungen der Alten die Geschichte von Abraham, Isaaks und Jacobs, aber es war mehr nur noch im Hinterkopf, eben als Geschichte vorhanden, aber wie es so ist im menschlichen Bereich, alles tritt in den Hintergrund und man beschäftigt sich mit den Mühen des Alltags und den Angeboten der Umwelt. Damals so wie heute.
Sie hatten einiges auszusetzen an Ägypten!
Trotz der vielen Jahrhunderte waren sie immer noch Außenseiter.
Was Ihnen fehlte, war die Anerkennung nach dem Motto wir sind auch wer!
Und sie haben sich nur deswegen losreißen lassen von Ägypten, weil
sie durch die zehn Plagen bemerkt hatten, dass dieser Gott mächtiger war als
die Götter Ägyptens. nicht nur auf dem Pharao, sondern auch die
Israeliten haben aus den zehn plagen gelernt und erfahren, dass ihr Gott ein
gewaltiger Gott ist.
Das verheißene Land, war ihnen sicherlich vom Hörensagen bekannt,
denn die Handelsstraße von Ägypten nach Palästina brachte immer wieder
Nachrichten von da zurück. Die wussten auch, dass das ein vorzügliches Land
war. Und natürlich auch das Land der Väter.
Aber sie hätten sich wohl niemals von Ägypten verabschiedet, wenn
sie nicht gedacht hätten:
Immer der Handelsstraße lang, mit etwas Mühe und wir gehen in das
Land der Verheißung.
Passt schon!
So weit ist der Weg auch wieder nicht.
Als die Kundschafter, die ausgesandt waren, zurück kamen vom
Überprüfen des Landes Kanaan, ob es wirklich so großartig war und die
Aussichten gut waren es in Besitz zu nehmen, da berichteten die Kundschafter
unterschiedliches, sie widersprachen sich. Die Kundschafter, die menschlich
dachten, sozusagen rein realistisch, beurteilten die Chancen für die Einnahme
dieses Landes natürlich pessimistisch, weil sie so gut wie nicht Gott einplanen
wollten, sonders nur verstandlich und von den eigenen Kräften ausgingen.
Nach menschlichem Ermessen war Ihnen klar, so billig ist es wohl doch
nicht zu haben. Aus Furcht um das eigene Leben berichteten Sie, dass das
menschlich unmöglich sei und empfahlen das zurückkehren nach Ägypten.
Die anderen Kundschafter, die dies Land auch beurteilten, sahen
zwar auch diese Schwierigkeiten, aber sie hatten Vertrauen zu Gott und
plädierten deshalb den Einzug in das Land der Verheißung zu wagen.
Die meisten Israeliten schlossen sich den "Realisten" an
und murrten über Moses und Aaron.
Wären wir doch in Ägypten geblieben, und sie beschlossen
sich andere Führer zu wählen und nach Ägypten zurückzukehren. Und sie drohten
Moses und Aaron zu steinigen.
Dann heißt es: "erschien die Herrlichkeit des Herrn am
Offenbarungszelt allen Israeliten. Und der Herr sprach zu Moses: wie lange
verachtet mich noch das Volk,
Wie lange wollen Sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen,
die ich mitten unter ihnen verbracht habe?
Ich will sie mit der Pest schlagen und vertreiben, dich aber mache
ich zu einem großen Volke, dass größer und mächtiger ist als dieses.
Da sagte Mose: "Herr, bedenke: Wenn die Ägypter hören, dass
du Herr mitten in diesem Volk warst, dass du dann aber dieses Volk wie einen
einzigen Mann umgebracht hast, dann werden die Völker sagen, weil Jahwe nicht
im Stande war dieses Volk in das Land zu bringen, was er ihnen zugesichert
hatte, hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.
Gerade jetzt sollte sich die Kraft meines Herren in ihrer ganzen
Größe zeigen.
Verzeih also dieses Volk wieder, wie du ihm vergeben hast von
Ägypten bis hierher.
Da sprach der Herr: ich verzeih ihm da du mich bittest!
Doch so war ich lebe, alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine
Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste vollbracht habe, und
die mich jetzt schon zum zehnten Mal auf die Probe gestellt und doch nicht auf
mich gehört haben, sie alle werden das Land nicht zu sehen bekommen, dass ich
ihren Vätern mit einem Eid zugesichert habe. Keiner von denen die mich
verachtet haben wird es zu sehen bekommen.
Mein Knecht Kaleb aber, der anders denkt und treu zu mir hält ihn
werde ich in das Land bringen. Er darf es betreten seine Nachkommen
sollen es erben.
Sag ihnen, ich habe mir das Murren der Israeliten jetzt lange
genug angehört.
Hier in der Wüste, sollen eure Leichen liegen bleiben, alle ohne
Ausnahme, werden sterben, alle Männer von 20 Jahren und darüber.
Keiner von euch wird in das Land kommen, die über mich gemurrt
haben.
Eure Söhne müssen 40 Jahre lang ihr Vieh in der Wüste weiden
lassen, sie haben so lange unter eurer Untreue zu leiden, bis ihr alle tot in
der Wüste liegt.
So viele Tage, wie ihr gebraucht habt das Land zu erkunden nämlich
40 Tage, so viele Jahre lang, für jeden Tag ein Jahr, müsst ihr die Folgen
eurer Schuld tragen, dann werdet ihr erkennen was es heißt mir Widerstand zu
leisten.
Nach dem sie das den Israeliten gesagt hatten, wurde das Volk sehr
traurig und sagte: Wir haben gesündigt. Und damit sollte es gut sein. Nun
wollten sie da wieder ansetzen, bevor sie gemurrt hatten. Sie versuchen einfach
Gottes Drohung nicht wahrzunehmen. Sie dachte Gott wird uns wieder verzeihen,
wie er es immer getan hatte.
Folgenlos!
Die wollten möglichst schnell Kanaan erobern.
Moses sagte zu ihnen: warum übertretet ihr den Befehl des Herrn?
Die Eroberung wird euch nicht gelingen, denn der Herr ist nicht mit euch.
Noch mehr waren sie enttäuscht, als sie ganz nahe an Palästina
waren, und der Herr, Moses veranlasste, dass sie in Richtung Wüste gehen
sollten!
Numeri 14.1-und ab 19
Hier schon platzte der Traum vom direkten Weg ins Gelobte Land.
Aber die Menschen dachten wie wir, ganz menschlich, oberflächlich,
sie hatten nicht richtig hingehört, sie sollten Gott vertrauen und es ihm
überlassen, den rechten Zeitpunkt festzulegen.
.
Sie hatten sich gedanklich, dass für sie scheinbar Beste,
herausgepickt und nun?
Sie hatten Gott vorher nicht getraut, sie hatten, wie wir das auch
gerne tun, gerechnet mit dem Faktor Gott.
Sie hatten nicht vertraut!
Deshalb die Enttäuschung!
Es ging Gott, um das Volk Israel, dass ein Auftrag für die
Menschheit hatte und nicht nur um den einzelnen Israeliten.
Die Beziehung jedes einzelnen Menschen zu Gott lässt sich in jedem
Menschenleben leben, aber hier ging es um mehr.
Ein Volk mit der Verheißung für sich und an alle Menschen sollte
in die Völker eingeschleust werden, um den wahren Gott den Menschen wieder
zugänglich zu machen. Das war das Ziel was Gott mit Israel vereinbart
hatte und dass er, zu dem von ihm vorgesehenen
geschichtlichen Zeitpunkt ausführte.
Damit das Volk dies ausführen konnte, war eine geistige Reinigung
von Nöten!
Eine Befreiung von dem gewohnten Anhängsel der ägyptischen Götter.
Denn die Vorstellung von einem Gott war nirgendwo Bestandteil bei
allen anderen Völkern.
Hier gab es nur viele Götter mit menschlichen Eigenschaften, wie
launenhaft, nachtragend, Hass usw.
Man machte sich seine Götter, wenn der einem nicht mehr zu Hilfe
kam, huldigte man ganz schnell einem anderen.
Und sie betrachteten den Gott, den sie anerkannten als ihren Gott,
als Gott des Volkes, als Volksgott sozusagen der ihnen hilft gegen einen
anderen Volks-Gott.
Niemals konnte es sein, dass in einem Kampf auf beiden Seiten der
gleiche Gott tätig war. Das musste immer ein anderer sein, sonst hätte man ja
nicht gewinnen können in einem Streit. Denn der Gott würde ja nicht gegen
sich selbst kämpfen.
Sie hatten die Vorstellung, dass ihr Gott mit Ihnen in den Kampf
ging und auf der anderen Seite ein anderer Gott. Man musste nur einen
Gott haben, der stärker war als der des Gegners.
Mit anderen Worten, mit den Menschen des Volkes Israel die
auszogen aus Ägypten, konnte man keinen Staat machen im verheißenen Land. Die
wären zu schnell wieder zurückgefallen in die alten Gewohnheiten, sprich Götter.
Mit diesen Menschen seines Volkes konnte er nicht seine Nachricht
an die Menschen bringen.
Deshalb gab es die Abweichung über die Wüste, die man sich ja wohl
nicht so vorstellen muss, dass da gar nix war außer Sand, sondern dass sie
vielleicht von Weideplatz zu Weideplatz zogen.
Und da kam der alte Mensch wieder durch bei den Israeliten, obwohl
sie gesehen haben, wie sie vor den Ägyptern gerettet wurden, und vor dem
Verdursten, und vor dem Verhungern.
Sie waren beeindruckt, aber alles verblasste in den Sorgen des
Alltags.
So ist auch unser Leben ein Weg einen Weg durch die Wüste,
Die Wüste mit den Mitmenschen
die Wüste mit unseren Wünschen,
die Wüste mit unseren strategischen Gedanken,
die Wüste in uns selbst.
Es sind die gleichen Lebenssituationen, damals so wie heute und
auch bei uns verblassen die Fügungen Gottes an uns vollkommen.
So wie sie, meinen auch wir zuerst müssen wir mal für uns selbst
Sorgen, und da Gott etwas langsam mit seiner Hilfe zu sein scheint, sodass er
die besten Gelegenheiten für uns verpasst, deswegen müssen wir uns selbst darum
kümmern.
Und wenn das sich um uns kümmern,
vielleicht anderen geschadet hat, nun gut, dann bitten wir Gott um
Verzeihung und danken ihm dann zusätzlich noch, dass es uns trotzdem gelungen
ist uns selbst zu helfen.
Ganz anders verhalten wir uns, wenn unser Plan nicht aufgeht.
Da kommt zuallererst die Frage auf:
Lieber Gott wo warst denn du?
Ich hatte doch nur das Beste im Sinne, für mich, ich wollte ja
auch keinem weh tun, es ist halt passiert, aber, dass du mich jetzt so
auflaufen lässt, das lässt die Frage Gott oder nicht aber ganz stark anschwellen!
Wo warst du Gott?
Gibt es dich?
Dann sind wir schnell bei der Hand und machen eine neue Strategie
auf: hilft dir selbst, da weißt du, was du hast, dann hilft dir Gott, wenn es
ihn denn gibt, auf alle Fälle als energischer Mensch, muss ich mich durchschlagen
mit allen Mitteln.
Und nun nehmen wir uns die Freiheit alle Gebote Gottes an die Wand
zu nageln, damit wir sie nicht beim über Leichen gehen mitschleppen müssen.
Da fehlen dann auch in diesem Leben selbst Spuren von Liebe.
Auch mit solchen Menschen ging es durch die Wüste.
Der Einzug Israels ins gelobte Land.
Man darf sich nicht vorstellen, dass der Einbruch Israels ins
gelobte Land, eine unvorstellbare Grausamkeit gegenüber den Völkern war, die
bereits vor ihnen da wohnten und siedelten. Es war gang und gäbe, dass sich
immer wieder andere Völker in dem Gebiet der bereits sesshaften Bevölkerung
breit gemacht haben. Es war nichts Außergewöhnliches für die Umwelt und auch
nicht die Kriege, die sich und Israel daraus ergaben.
Gott hat nicht gesagt ich gebe euch das Land als Leerraum und
mühelos, sondern ich gebe euch im Endeffekt das Land, wie euch verheißen. Nach
all euren Mühen und Kriegen wird es euer Land sein.
Und es war ein Filetstück sozusagen.
Klar, dass das gelobte Land, das zugesagte Land für sie wirklich
ein Land von Milch und Honig war nach der Kargheit des Wanderlebens. Es gab nun
nicht nur genug zum Überleben, sondern es gab im Überfluss.