Menschliche Gerechtigkeit! *

 

 

11/16

 

Lass dir gesagt sein, du wirst aus dir heraus kein besserer Mensch.

Ohne die Gnade, die Hilfe Gottes, wird es dir nicht gelingen!

Das Einzige, was dir gelingt ist dich und deine Umgebung zu

täuschen.

Immer mehr musst du vertuschen vor anderen und vor dir selbst. Mit

einmal hast du keinen Überblick mehr. Die Angst ist dein ständiger Begleiter,

du kannst dich nirgends anlehnen, du bist allein, und du kämpfst gegen

vorgegebenes, als wenn du es ändern könntest.

 

Nicht ohne Gott!



Gott wirkt ohne, dass wir es merken. Wir können es nur hinterher

feststellen



Gott ändert in der Regel nichts im Handumdrehen, er lässt es

Reifen!

Zeit ist für ihn kein Hemmnis, es geht kontinuierlich weiter die

Veränderung mit Gott!

 

Oder der Mensch läuft seinem Willen nach.







Evangelium nach Matthäus 5,20-26.

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst

nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.

Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll

dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf! soll

dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser

Narr! soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt,

dass dein Bruder etwas gegen dich hat,

so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne

dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm

noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter

bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst

ins Gefängnis geworfen.

Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du

den letzten Pfennig bezahlt hast.

















Hl. Johannes Chrysostomus

 

„Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder“



Hört, dies bekunde und bezeuge ich mit lauter Stimme: Keiner von

denen, die jemanden zum Feind haben, trete an den heiligen Tisch und empfange

den Leib des Herrn! Keiner von denen, die kommen, darf jemanden zum Feind

haben! Hast du einen Feind, so bleibe fern. Wenn du kommen willst, so versöhne

dich zuerst, und dann empfange das Sakrament.



Ich bin es nicht, der so redet; es ist der Herr, der für uns

Gekreuzigte, der so spricht. Um dich mit seinem Vater zu versöhnen, hat er sich

nicht geweigert, geopfert zu werden und sein Blut zu vergießen. Und du? Um dich

mit deinem Bruder zu versöhnen, willst du nicht den Mund auftun, willst nicht

die Initiative ergreifen und auf ihn zugehen? Höre, was der Herr über

deinesgleichen sagt: „, Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst, und dir

dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort

vor dem Altar liegen…“ Er sagt nicht: „Warte, bis er dich aufsucht, oder bis

einer deiner Freunde als Vermittler zu ihm geht“, auch nicht: „Schick jemand anderen

zu ihm“, sondern eindeutig: „Lauf du selbst auf ihn zu!“ „Geh, und versöhne

dich zuerst mit deinem Bruder.“



Unglaublich! Gott hält sich nicht für entehrt, wenn er mit ansehen

muss, dass die Gabe, die du ihm hättest opfern wollen, vor dem Altar liegen

bleibt: Und du fühlst dich in deiner Ehre verletzt, entehrt wenn du den ersten

Schritt machen müsstest, um dich mit deinem Bruder zu versöhnen? Wie sollte man

ein solches Verhalten entschuldigen? Wenn du sähest, dass eines deiner

Gliedermaßen abgetrennt ist, würdest du nicht mit allen Mitteln versuchen, es

wieder mit deinem Körper zu verbinden? Geh ebenso mit deinen Brüdern um! Wenn

du siehst, dass sie dir nicht mehr freundschaftlich verbunden sind: hol sie

rasch zurück; warte nicht darauf, bis sie als erste erscheinen; komm ihnen

zuvor, und zwar rasch!

 

 

 

Hl. Gregor der Große (um 540-604



Eine offene Bresche



Mit welcher Umsicht beruft sich der Pharisäer, der in den Tempel

ging, um dort zu beten, und der die Schutzmauern seiner Seele befestigt hatte,

doch darauf, zwei Mal in der Woche zu fasten und den Zehnten von allem, was er

verdiente, zu geben. Indem er spricht: „Mein Gott, ich danke dir“, zeigt sich

klar, dass er alles Erdenkliche darangegeben hat, sich im Voraus abzusichern.

Doch er lässt eine Stelle unbewacht und bietet sie sogar seinem Feind an, wenn

er hinzufügt: „Denn ich bin nicht wie jener Zöllner dort“. Durch diese

Eitelkeit hat er dem Feind gestattet, in die Stadt seines Herzens einzudringen,

die er doch so gut durch sein Fasten und seine Almosen verriegelt hatte.



Alle anderen Vorsichtsmaßnahmen sind somit unnütz, wenn es in uns

doch noch eine Öffnung gibt, durch die der Feind eindringen kann. Dieser

Pharisäer hatte die Genusssucht durch den Verzicht besiegt; er hatte den Geiz

durch die Freigebigkeit überwunden... Aber wieviel Arbeit, die für diese Siege

nötig gewesen war, wurde zunichte gemacht durch ein einziges Laster? Durch die

Bresche eines einzigen Fehlers?



Deshalb müssen wir nicht nur daran denken, das Gute zu tun. Wir

müssen auch mit Sorgfalt über unsere Gedanken wachen, um sie rein zubewahren

bei unseren guten Werken. Denn wenn sie eine Quelle der Eitelkeit oder des

Hochmuts in unserem Herzen sind, kämpfen wir einzig und allein für die nichtige

Ehre und nicht für die unseres Schöpfers.




10/14

Du kannst dein Herz nicht reinigen, es selbstlos machen, nur Gott.

Biete es ihm an!

Und selbst wenn du meinst das schaffe ich, es nützte dir nichts,

denn nur Gott gibt ewiges Leben.












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