Ämter der Kirche *
Brief des Apostels Paulus an die Epheser 4,7-16.
Brüder! Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe und erbeutete Gefangene, er gab den Menschen Geschenke.
Wenn er aber hinaufstieg, was bedeutet dies anderes, als dass er auch zur Erde herabstieg?
Derselbe, der herabstieg, ist auch hinaufgestiegen bis zum höchsten Himmel, um das All zu beherrschen.
Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,
um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi.
So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.
Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein, ein Spiel der Wellen, hin und her getrieben von jedem Widerstreit der Meinungen, dem Betrug der Menschen ausgeliefert, der Verschlagenheit, die in die Irre führt.
Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten und in allem wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt.
Durch ihn wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt in jedem einzelnen Gelenk. Jedes trägt mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So wächst der Leib und wird in Liebe aufgebaut.
Hl. Ephräm (um 306-373),
„Folgt mir nach! ich werde euch zu Menschenfischern machen“
Sie sind als „Fischefischer“ zu ihm gekommen und sind Menschenfischer geworden, wie es geschrieben steht: „Seht, ich hole viele Fischer… die sollen sie fangen auf jedem Berg und Hügel“ (Jer 16,16). Hätte er weise Männer geholt, so hätte man gesagt: sie haben das Volk überredet und so für sich gewonnen, oder sie haben es betrogen und so sich seiner bemächtigt. Hätte er Begüterte geschickt, hätte es geheißen: sie haben dem Volk den Magen gestopft und es für dumm verkauft oder es mit Geld bestochen, um es sich gefügig zu machen. Hätte er starke Männer geschickt, wäre gesagt worden: sie haben sie durch Kraftakte oder Gewalt bezwungen.
Aber all das traf auf die Apostel nicht zu. Am Beispiel des Simon Petrus hat der Herr das allen aufgezeigt: Es fehlte ihm an Mut, denn er bekam Angst, als die Magd ihn ansprach. Er war arm, denn er konnte nicht einmal die Doppeldrachme der Tempelsteuer zahlen (Mt 17,24f) und bekannte: „Silber und Gold besitze ich nicht (Apg 3,6). Er war nicht genügend gebildet, um sich, als er den Herrn verleugnete, durch eine List aus der Affäre ziehen zu können.
Sie haben es also geschafft, diese „Fische Fischer“, über die Starken, die Reichen und die Weisen zu siegen. Was für ein Wunder! So schwach sie auch waren, überzeugten sie gewaltlos die Starken von ihrer Lehre; als Arme lehrten sie die Reichen, als Ungebildete machten sie Weise und Kluge zu ihren Schülern. Die Weisheit der Welt hat einer Weisheit Platz gemacht, die selbst die Weisheit aller Weisheiten ist.