Jesu Barmherzigkeit: *
Jesus sagt: " Niemand entreißt mir mein Leben"!
" Niemand entreißt mir mein Leben, ich habe die Macht es hinzugeben und es wieder zu nehmen "!
04/11
Christus ist in die Welt gekommen, um Zeugnis abzulegen für den Vater, und jeden einzelnen Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich Gott anschließen, musss für die Aussicht eines ewigen Lebens.
Die Borniertheit, der Egoismus jedes Einzelnen, die Unfähigkeit der Menschen Gott und seine Liebe zu begreifen hat Christus tief enttäuscht und ihm gezeigt, dass über den Weg der Gerechtigkeit die Menschen nicht zu erlösen sind.
Die Barmherzigkeit war der einzige Weg, um die Menschen "Erlösungsfähig" zu machen bzw. der Gerechtigkeit Genüge zu tun.
Jesus hätte auch aus dem menschlichen Leben ausscheiden können ohne Tod.
Er hatte seinen Auftrag erfüllt, durch Wunder, durch aufklären durch Beispiel und alles, was menschenmöglich gewesen ist.
Er musste erkennen, dass ihm nur der Weg der Liebe blieb, wenn er die Menschen retten wollte.
Deshalb dann sein auf den Tod zugehen!
Deshalb sein Erdulden des ganzen Leidens, obwohl er sich hätte wehren können.
Die Macht der Wunder und Zeichen hatte er nach wie vor und das war seine Versuchung!
Deshalb hat er nichts dagegen getan, denn alle Demonstration seiner Macht hätte die Barmherzigkeit zunichte gemacht.
Es blieb nur, das Wagnis des Vertrauens in Gott seinen Vater.
Dieser Kreuzestod hat eine Umkehrung von der Gerechtigkeit zur Barmherzigkeit bewirkt.
Wir wurden erlösungsfähig und erlöst durch seine Liebe.
241
Stufen der Demut und des Hochmuts,
„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist"
Jesus Christus besitzt in einer Person zwei Naturen: Die eine göttliche, die er immer schon gewesen ist, die andere menschliche, nach der er in der Zeit begonnen hat, zu sein. Seinem ewigen Sein entsprechend weiß er immer schon alles. Als echter Mensch in die Zeit Geborener jedoch hat er viele Dinge erst erlernt und erfahren. Das Elend unserer körperlichen und geistigen Verfasstheit kennen zulernen, und zwar sie mit jener Kenntnis zu erlernen, die in der Schwäche unseres Fleisches liegt.
Es wäre für unsere Stammeltern klüger gewesen, diese Kenntnis nicht zu erlangen, denn so, mussten sie in Widersinn und Unglück leben. Gott aber, ihr Schöpfer, der gekommen ist, um zu suchen was verloren war, hatte Mitleid mit seinen Geschöpfen und ist gekommen, um sie aufzusuchen: Voller Erbarmen ist er dorthin hinabgestiegen, wohin sie in ihrem Elend gefallen waren. Er wollte und musste als echter Mensch am eigenen Leib erfahren, was sie erleiden mussten, nachdem sie sich von Gott abgewandt hatten, natürlich nicht aus menschlicher Neugierde heraus, sondern aufgrund einer bewunderungswürdigen Liebe; auch nicht, um mit ihnen im Elend zu verharren, sondern um barmherzig zu sein und sie aus ihrem Elend zu befreien.
Jesus Christus ist also barmherzig geworden, nicht aus der Barmherzigkeit heraus, die er in seinem ewigen Heil sein bereits besaß, sondern aus jener Barmherzigkeit, die er in unserer "Fleischeshülle" gefunden hat, indem er selbst durch das Elend durchgegangen ist.
Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450),
„Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen"
Der diese Worte spricht, war am Boden zerstört. Er wird sich seines Falles bewusst, er bemerkt, dass er zerbricht, er sieht sich in die Sünde verstrickt und er schreit: „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen...“. Woher hat er diese Hoffnung, diese Sicherheit, dieses Vertrauen? Einzig durch die Tatsache, dass es sich um seinen Vater handelt. „Ich habe", so sagt er sich, „meine Sohn-schaft verloren; er jedoch hat nicht aufgehört, Vater zu sein. Es ist nicht nötig, dass ein Fremder bei einem Vater Fürsprache einlegt: Seine Zuneigung allein springt hier ein und fleht aus der Tiefe seines Herzens. Sein väterliches Herz stürmt ihn an, von neuem seinen Sohn durch die Vergebung zu zeugen. Schuldig, wie ich bin, will ich also zu meinem Vater gehen.“
Und als der Vater seinen Sohn sieht, deckt er sofort dessen Schuld zu. Seiner Rolle als Richter zieht er die des Vaters vor. Er ändert sofort den Urteilsspruch in Vergebung um, er, der die Umkehr des Sohnes und nicht sein Verderben herbeisehnt... „Er fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ So also richtet der Vater, so also weist er zurecht: Er schenkt einen Kuss anstelle einer Bestrafung. Die Kraft der Liebe rechnet die Sünde nicht auf, und deshalb erlässt ein Kuss die Fehler seines Sohnes; er deckt sie mit seinen Umarmungen zu. Der Vater offenbart nicht die Sünde seines Kindes, er brandmarkt nicht seinen Sohn – er kümmert sich so sehr um seine Wunden, dass keine Narbe zurückbleibt, keine Ehrlosigkeit. „Wohl dem, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist“ (Ps. 31,1).